Dienstag, 29. November 2011

KiDS KURS 2011 "Circus Diabolus"


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Erschienen im Mitarbeiterblatt des KH Martha-Maria Halle Dölau

Samstag, 19. November 2011

Nur zwei von drei Kindern und Jugendlichen frühstücken

WHO-Studienergebnisse unter Leitung der Universität Bielefeld veröffentlicht

Das Frühstück gilt als wichtigste Mahlzeit für Kinder und Jugendliche, weil es eine Basis für den Tag liefert. Internationale Studien zeigen einen positiven Zusammenhang zwischen einem ausgewogenen Frühstück und Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen im Schulalltag. Aber nur zwei von drei 11- bis 15-Jährigen in Deutschland frühstücken täglich. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen Studie zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern („Health Behaviour in School-aged Children" – HBSC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die internationale Vergleichsstudie wird im Abstand von vier Jahren in mittlerweile 40 Ländern Europas und Nordamerikas durchgeführt. Für den deutschen Studienteil ist eine Forschergruppe der Universität Bielefeld und von Hochschulen in Dresden, Frankfurt und Hamburg verantwortlich.


In Faktenblättern stellen Professorin Dr. Petra Kolip (Foto) von der Universität Bielefeld und ihr Team jetzt neue Forschungsergebnisse zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern vor. In Faktenblättern stellen Professorin Dr. Petra Kolip (Foto) von der Universität Bielefeld und ihr Team jetzt neue Forschungsergebnisse zum Gesundheitsverhalten von Schulkindern vor.

Wie die neue HBSC-Studie zeigt, steigt der Anteil derjenigen, die morgens das Frühstück auslassen, mit dem Alter: Bei den 15-Jährigen in Deutschland verzichtet jeder zweite darauf. Dabei findet sich ein deutlicher Einfluss der sozialen Lage: Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen gehen häufiger ohne Frühstück aus dem Haus.

Dass so viele Jugendliche auf das Frühstück verzichten, könnte, so die Forscher, mit dem Wunsch verbunden sein, das Gewicht zu reduzieren: Laut der Studie findet sich jedes zweite Mädchen und jeder dritte Junge zu dick, und jedes sechste Mädchen und jeder zehnte Junge machen aktuell eine Diät.

Für die jüngste Erhebungswelle der Studie wurden im Schuljahr 2009/10 über 20.000 Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren an fast 300 Schulen bundesweit befragt. Grundlage war ein standardisierter Fragebogen, mit dem erfragt wurde, wie die Schüler selbst ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität einschätzen. Erhoben wurden auch das gesundheitsrelevante Verhalten und soziale Einflussfaktoren auf die Gesundheit wie Schulklima, familiärer Wohlstand sowie die Beziehung zu Eltern und Freunden.

In Deutschland wurde die HBSC-Studie bereits zum fünften Mal durchgeführt. Koordiniert wurde sie von dem Bielefelder WHO Collaborating Centre for Child and Adolescent Health Promotion (WHO Kollaborationszentrum zur Kinder- und Jugendgesundheitsförderung) unter Leitung von Professorin Dr. Petra Kolip von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. „Die Studie bietet die einmalige Chance, die sozialen Einflussfaktoren auf die Gesundheit zu analysieren“, sagt Petra Kolip. „Für viele Bereiche zeigt sich noch immer der Einfluss des familialen Wohlstands als Indikator für die soziale Lage: Kinder und Jugendliche aus Geringverdiener-Familien bewegen sich weniger, essen seltener Obst und geben häufiger einen schlechteren Gesundheitszustand an. Dies ist relevant, wenn wir zielgruppengerechte Präventionsmaßnahmen entwickeln wollen.“

Die Ergebnisse der Studie sollen für die Gesundheitsförderung und Maßnahmen zur Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung genutzt werden. So wurden Faktenblätter für Eltern und Lehrer entwickelt, die auf der Homepage des deutschen HBSC-Teams abgerufen werden:
www.hbsc-germany.de/downloads/. Die ersten Ausgaben widmen sich unter anderem den Themen Häufigkeit des Frühstücks, Körperbild und Diätverhalten, Sexualität und Verhütungsverhalten, Nutzung von Computer und Spielkonsole sowie sportliche Aktivität.

Die Durchführung der HBSC-Studie gehört zu den Hauptaufgaben des WHO Collaborating Centre an der Universität Bielefeld. Außerdem unterstützt es internationale Publikationen aus den HBSC-Ergebnissen, etwa den International Report, der Anfang 2012 erscheinen wird. Das WHO-Centre ist Teil des Forschungsschwerpunktes „Menschliche Entwicklung, Konflikt und Gewalt“ der Universität Bielefeld, in dem Forschung auf internationalem Spitzenniveau betrieben wird. Hier befassen sich Forscher interdisziplinär mit den komplexen Vorgängen menschlicher Entwicklung – von der Entwicklung des Kindes bis hin zu sozialen Zusammenhängen und Institutionen, die menschliches Dasein in verschiedenen Gesellschaften und Komplexen prägen.

Weitere Informationen im Internet:
www.hbsc-germany.de

Kontakt:
Prof. Dr. Petra Kolip, Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Telefon: 0521 106-67273
E-Mail: petra.kolip@uni-bielefeld.de

Kategorie: Forschung & Wissenschaft
Pressemeldung der Universität Bielefeld, veröffentlicht am 14.11.2011

Mittwoch, 16. November 2011

KiDS-Kurs 2012

Du bist nicht allein!
Sommerferien 2012: Alle deine Freunde fahren in den Urlaub oder ins Ferienlager, nur du bleibst zu Hause? Du hast auch Lust auf Sport, Spiel und Spaß? Auf Disco, Baden und Ausflüge?

Geht nicht mit Diabetes? KLAR GEHT DAS!
Schließlich machen wir das seit 20 Jahren und mehr als 1700 Kinder und Jugendliche konnten schon unbeschwert einen Teil ihrer Ferien in unserem Camp verbringen. Nun freuen wir uns darauf, auch dich im nächsten KiDS-KURS kennenzulernen. Unser Sommercamp wurde speziell für Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 entwickelt: Zwei Wochen lang sind für 80 Teilnehmer zwischen 6 und 14 Jahren Erholung, Schulung, medizinische Diagnostik und Behandlung, Sport und Spiel sowie jede Menge Spaß angesagt.

Unter Leitung des Diabetologen Dr. med. Karsten Milek, dem für sein Engagement auf dem Gebiet der Diabetesbetreuung 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen wurde, betreut ein spezialisiertes Team aus qualifizierten Fachkräften und erfahrenen Betreuern die Kinder und Jugendlichen medizinisch, psychologisch und sozialpädagogisch. Einige Gruppenhelfer sind selbst an Diabetes erkrankt und so kompetente Ansprechpartner in vielen Situationen.

Wir wollen dir zeigen, dass du trotz Diabetes alles machen kannst, was andere Kinder auch machen: Zum Beispiel ins Ferienlager fahren! Kommst DU auch mit? Dann schaue dir mit deinen Eltern doch mal unsere Webseite an. Hier findest du auch unsere megatollen Erlebnisberichte aus vergangenen Jahren, dokumentierte Ergebnisse (Nachweis der Verbesserung der Stoffwechsellage unmittelbar nach dem Schulungskurs, Abnahme der Schulausfalltage, Reduzierung der diabetesbedingten KH-Tage, Verbesserung des diabetesbezogenen Wissens), viele Fotos und Berichte, unseren Flyer und natürlich den Anmeldebogen.

Informationen
* Was: 21. KiDS-KURS
* Wann: 21. Juli bis 4. August 2012
* Wo: Jugendherberge Bremsdorfer Mühle, Schlaubetal (BRB)
* Wer: Kinder und Jugendliche aus allen Bundesländern
* Webseite: www.kids-kurs.info

Pressemitteilung KiDS-KURS vom 16.11.2011

Sonntag, 13. November 2011

RC Obereichsfeld Heilbad Heiligenstadt unterstützt Kinder, die an Diabetes erkrankt sind

4. Benefizveranstaltung brachte eine Spende in Höhe von 2300 Euro

Der nächste Kids Kurs für an Diabetes erkrankte Kinder wird bereits für 2012 organisiert. Das Team um Dr. Karsten Milek kann sich dabei wieder auf Hilfe aus dem Eichsfeld freuen. Die Kosten für dieses etwas ganz andere Ferienlager sind nicht einfach aufzubringen, Krankenkassen stehen bis auf eine Ausnahme dem Projekt nicht gerade aufgeschlossen gegenüber. Deshalb unterstützen die Rotarier aus dem RC Obereichsfeld Heilbad Heiligenstadt bereits seit vier Jahren dieses wertvolle Projekt, hilft es doch den betroffenen Kindern, mit ihrer Krankheit besser umzugehen und sich auch mal mit anderen auszutauschen. Der Rotary Club Obereichsfeld Heilbad Heiligenstadt hatte vor ein paar Tagen zur 3. Benefizveranstaltung eingeladen. Der Einladung gefolgt waren in das Foyer der Obereichsfeldhalle viele Unternehmer, Mediziner, Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie Freunde und Bekannte der Rotarier, die das Projekt mit Spenden ebenfalls unterstützen.
Die Präsidentin des Clubs, Dr. Christa Kirchner, konnte neben den Gästen vor allem auch diejenige begrüßen, die das Projekt vor 20 Jahren mit ihrem Ehemann aus der Taufe hob: Dr. rer. med. Susanne Milek. Sie erzählte von den Anfängen des „Kids Kurses“, der seit ein paar Jahren auf einem wunderschönen Gelände in einer Jugendherberge beheimatet ist, davon, welche Schwierigkeiten die Krankheit mit sich bringt und welche Erfolge sich durch die sehr umfangreiche Betreuung im Feriencamp einstellen. Ihren Vortrag belegte Susanne Milek mit vielen Bildern. So konnten sich die Gäste der Veranstaltung selbst ein Bild über diese Einrichtung machen. Im Sommer war eine Delegation des Rotary Clubs vor Ort und hatte die Kinder besucht und ihnen Geschenke mitgenommen.

Befreundete Rockmusiker sorgten bei der Benefizveranstaltung für die musikalische Unterhaltung. Matthias Müller von der Gruppe Emma, TM6 und Dr. Henne, ein Arzt aus Erfurt. Lletzterer engagiert sich bereits seit Jahren für diabeteskranke Kinder und hat durch seine Songs für sie schon viele persönliche Spenden aufgebracht. Dr. Hennes unverwechselbare Stimme ist auf 13 Songs in fast jeder Gefühls- oder Lebenslage zu hören. Der Sänger selbst beschreibt sein neues Werk als „Eine musikalische Zeitreise durch menschliche Höhen und Tiefen“ und stellte einen brandneuen Song zur Benefizveranstaltung vor.

Vielen Erwachsenen ist nicht bekannt, wie schwer es solche Kinder oft haben und auf wie viel sie verzichten müssen. Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland 32 000 Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Tendenz steigend. Jährlich gibt es 2.100 bis 2.300 neue Fälle von Kindern und Jugendlichen im Alter bis zu 14 Jahren mit Diabetes Typ 1. Bis zum Jahr 2020 wird insbesondere eine Verdopplung der Diabetesinzidenz bei Kindern im Alter unter fünf Jahren vorhergesagt. Wird die Diagnose Diabetes gestellt, bedeutet das einen Wendepunkt im Leben der betroffenen Menschen und ihrer Umgebung. Besonders für die Kinder ist es nicht einfach, sie haben oftmals unter den Belastungen zu leiden, aber auch für deren Eltern ist es nicht leicht.

„Wir möchten sowohl den Kindern als auch den Eltern helfen und bitten alle Familien im Eichsfeld, die ein Kind mit Diabetes haben, sich bei uns zu melden. Vielleicht hat es ja durch unsere Spenden auch die Chance, dieses wunderbare Feriencamp einmal zu besuchen“, erklärt die Präsidentin des RC Obereichsfeld, Dr. Christa Kirchner.

Bericht erschienen in Eichfelder-Zeitung.de am 11.11.2011, Foto: Ilka Kühn

Freitag, 11. November 2011

Mein Baby hat Diabetes!

Myron soll eine unbeschwerte Kindheit erleben – trotz Messen und Spritzen / Engagiert kämpft seine Mutter dafür, dass er den Diabetes als „Freund“ akzeptiert

Leverkusen, 3. November 2011 – Nie wird Ilona Stucke den Satz vergessen, der ihr Leben so plötzlich veränderte. Sie hatte den Notarzt alarmiert, weil mit ihrem Sohn Myron etwas nicht stimmte: Der Kleine ist apathisch, nicht bei sich. Immer häufiger leidet er in letzter Zeit an Infektionen, seine Haut ist an mehreren Stellen entzündet. Oft weint er, hat Durst, ist schlapp und lethargisch. Noch im Krankenhaus, während Myron untersucht wird, hofft Ilona Stucke, dass ihr Sohn bald wieder gesund sein wird. Doch die Diagnose ist eindeutig. Myrons Körper kann den Blutzucker nicht mehr selbstständig regulieren, die Insulin produzierenden Zellen haben ihre Funktion eingestellt. „Ihr Sohn hat Diabetes Typ-1“, sagt die Ärztin. Myron ist gerade 2 Jahre alt.

Gespräche und Schulungen vertreiben Angst und Schuldgefühle

Ilona Stucke kann es nicht glauben. Diabetes – ist das nicht eine Krankheit, an der nur alte und übergewichtige Menschen erkranken? Sie erinnert sich an ihre Physiotherapeuten-Ausbildung und die Vorlesungen zur Kinderheilkunde. Damals erfuhr Ilona Stucke, dass es neben dem weit verbreiteten „Altersdiabetes“ auch den „Typ-1-Diabetes“ gibt, an dem selbst Babys und Kleinkinder erkranken können. Aber doch nicht Myron!

Nachdem die Ärzte die Blutzuckerwerte des Kindes mit Kochsalzlösung und Insulin gesenkt haben, fängt der Kleine wieder an zu lachen und erholt sich zusehends. Doch Ilona Stucke realisiert, dass sich ihr Sohn fortan lebenslang Insulin zuführen muss, ohne die täglichen Injektionen nicht überleben kann. Die alleinerziehende Mutter von vier Kindern hat Angst – vor einer Krankheit, die ohne erkennbaren Grund gekommen ist und nie mehr verschwinden wird. Zwei Wochen bleibt Myron zur Beobachtung in der Klinik – 14 Tage, an denen Ilona Stucke intensiv geschult wird. Und sie hat Glück im Unglück. Denn die Klinik stellt der Mutter eine Diabetesberaterin zur Seite. Elke Bettecken kümmert sich um Myrons Körper, aber auch um die Seele von Ilona Stucke. Sie beruhigt, erklärt, beantwortet Fragen. „Wenn ein Kind erkrankt, sind es natürlich die Eltern, die die Verantwortung für die Behandlung des Diabetes übernehmen müssen“, erklärt Elke Bettecken. Und Ilona Stucke möchte alles wissen: Sie lernt Blutzucker zu messen, Insulin- und Kohlenhydrateinheiten zu berechnen, den Insulin-Pen zu bedienen und wie sich Unterzuckerungen vermeiden lassen. Neben den reinen Fakten sind es die Gespräche mit Elke Bettecken, die ihr Kraft geben und ihr eine wichtige Sorge nehmen: „Ich hatte Angst, etwas falsch gemacht zu haben. Als ich verstand, dass ich keine Schuld an Myrons Diabetes trage, war das sehr erleichternd für mich.“


Eine neue Rolle: Mutter und Diabetes-Managerin in einem

Als Ilona Stucke nach der zweiwöchigen Schulung mit ihrem Sohn nach Hause zurückkehrt, ist sie hoch motiviert und zuversichtlich. In der Klinik hat sie nicht nur gelernt, wie sie mit Myrons Diabetes umgehen, sondern auch, wie sie in kritischen Momenten reagieren kann. Doch nach ein paar Tagen erkrankt der Kleine plötzlich an einer Magen-Darm-Infektion. Nichts von dem, was die Mutter in der Klinik gelernt hat, kann sie anwenden. „Ich war völlig verunsichert“, so Ilona Stucke. „Durch die Infektion ließ sich der Blutzucker schlecht einstellen und Myron behielt die Nahrung nicht lang genug bei sich.“ Wieder ist Elke Bettecken für sie da. Sie kommt zur Familie nach Hause, analysiert die Blutzuckerwerte und flößt dem Kleinen Traubenzucker ein. Nachts bespricht sie per Telefon die notwendigen Schritte. Sie hat jederzeit ein offenes Ohr für die Sorgen und die anfängliche Verunsicherung der Mutter.

Eine unbeschwerte Kindheit; trotz Messen und Spritzen

Mittlerweile, gut 6 Monate später, ist Myrons Erkrankung ein Stück Normalität im Alltag der Familie Stucke geworden. Ca. sechs Mal täglich kommt das „kleine Bienchen“ – so nennt der knapp Vierjährige das Blutzuckermessen. Den kleinen Pieks in den Finger erträgt der Junge ohne Murren. Myron beteiligt sich inzwischen sogar an der täglichen Routine und steckt selbst die Teststreifen in das Blutzuckermessgerät Contour® USB. Seine Mutter führt den Teststreifen an den winzigen Blutstropfen und schon wenige Sekunden später hat sie Gewissheit, ob die Blutzuckerwerte ihres Sohnes im Normbereich liegen. Weil das Gerät die Werte automatisch speichert, muss Ilona Stucke sie nicht direkt in ein Blutzuckertagebuch eintragen – für die vierfache Mutter eine große Erleichterung! Unmittelbar vor oder nach jeder Hauptmahlzeit injiziert Ilona Stucke ihrem Sohn Insulin. Die 38-Jährige erinnert sich gut an das erste Spritzen: „Ich dachte nur: Sei tapfer! Da musst du jetzt durch für deinen Sohn!“

Ilona Stucke möchte, dass Myron auch mit Diabetes eine unbeschwerte Kindheit hat. Doch viele Faktoren nehmen Einfluss auf den Stoffwechsel ihres Sohnes: Infektionen, die im Kindesalter häufig auftreten, sein wachsender Bewegungsdrang und der Wunsch, auch mal naschen zu dürfen. Manchmal muss sie Myron beim Spielen stören oder ihn nachts wecken, um seinen Blutzucker zu messen. Alle drei Monate wird Myron in der Diabetesambulanz untersucht, sein Langzeitwert ermittelt. All das macht das Leben für Myron nicht immer einfach. Aber die ersten Hürden im Umgang mit dem Diabetes hat er dank der Unterstützung seiner engagierten Mutter gemeistert. Ilona Stucke ist sich sicher: Es wird für sie nicht immer einfach sein, ihrem Kind mit zunehmendem Alter mehr Verantwortung für sein eigenes Wohlergehen zu übertragen. Aber sie will Myron die Möglichkeit geben, selbständig zu werden und den Diabetes als „Freund“ zu akzeptieren.

Quelle: Pressemeldung bayervital.de vom 3.11.2011

Montag, 24. Oktober 2011

Merkblatt für Lehrer und Betreuer

Diabetes im Klassenzimmer: Was Lehrer und Betreuer wissen sollten: Ein informatives Merkblatt, zusammengestellt von Diabetes-Ratgeber. Einfach herunterladen und ausdrucken.

Sonntag, 16. Oktober 2011

KiDS-Ferienkurse: Mit Diabetes spielerisch umgehen lernen

Im KiDS-Kurs machen Kinder und Jugendliche mit Diabetes gemeinsam Ferien – und lernen dabei, selbstständig mit ihrer Krankheit umzugehen.

Auf der kleinen Open-Air-Bühne im Gelände der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle tobt der Bär. Mädchen, die ihren Lieblings-Popsong zur Originalmusik ins Mikrofon trällern, Jungs, die frei nach den Komikern von Elsterglanz einen Sketch improvisieren, ein Pantomime mit weiß geschminktem Gesicht, Tänzer, die gekonnt über die Bretter fegen, und eine Gruppe Rad schlagender Artisten, die sich zum Schluss zur Pyramide auf die Schultern steigen. Dazu ein DJ, der den Zuschauern auf den hochsteigenden Rängen mit fetziger Musik einheizt.
Der Wettbewerb um den "Star in der Manege" ist in vollem Gang. Eine Jury soll aus den zwölf dargebotenen "Acts" die besten auswählen. Keine leichte Aufgabe. Zumal besagte Jury auch noch andere Dinge im Auge behalten muss. Zum Beispiel die Uhrzeit. Nach sechs Auftritten schallt es von der Bühne: "Pause! Blutzuckermessen für alle!" 79 Kinder zwischen sechs und 16 Jahren greifen zu ihren Messgeräten, Helfer schwärmen aus, sehen nach dem Rechten und protokollieren die Werte. Danach gibt es noch eine Runde Obst, bevor die Show weitergeht.

Für Außenstehende ein ungewohnter Programmpunkt – für die Teilnehmer des KiDS-Kurses im brandenburgischen Bremsdorf der Alltag. Dr. Karsten Milek und seine Frau Susanne, die das Ferienlager für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes veranstalten, machen es möglich: Spiel und Spaß sind während der zwei Wochen im Camp genauso garantiert wie ärztliche Betreuung und die Vermittlung des nötigen Wissens zum Umgang mit der Krankheit.

Ein Dauerbrenner seit 20 Jahren
KiDS-Kurs steht für Kinder-Diabetes-Schulungs- und Behandlungskurs. Als sogenannte "Vorsorgekuren" gab es ähnliche Camps schon zu DDR-Zeiten. Regine Hildebrandt, die früh verstorbene Gesundheitsministerin von Brandenburg, setzte sich dafür ein, diese Kuren auch nach der Wende fortzuführen. Diabetologe Milek, damals Arzt an einer Ostberliner Diabetesklinik und junger Familienvater, ließ sich von ihrem Engagement überzeugen und organisiert die Kurse seitdem. Jeden Sommer, heuer schon zum 20. Mal – und immer unter einem anderen Motto. Dieses Jahr ist der Zirkus dran. Auf dem Gelände wimmelt es von halbwüchsigen Artisten, Tänzerinnen, Jongleuren, Zauberinnen, Dompteuren und Akrobatinnen: So heißen die verschiedenen Gruppen, in die Jungen und Mädchen je nach Alter und Geschlecht eingeteilt sind.

Inzwischen hat das Zirkusvolk wieder seine Plätze eingenommen. In der "Manege" läuft der Höhepunkt des Abends: der elfjährige Lukas als Lady Gaga, mit neonbuntem Tüll über dem geschminkten Gesicht und im kurzen Röckchen. Frenetischer Beifall und lautes Gejohle begleiten seinen Auftritt. Auch die Jury zeigt sich begeistert. Lukas kommt unter die Besten, aus denen bei einer späteren Show die Sieger gekürt werden. Für heute heißt es Feierabend – natürlich nicht ohne eine letzte Disco-Einlage für alle auf der Bühne. Um halb zehn ist auch für aufgekratzte Zauberinnen, Jongleure und sonstige Zirkusaspiranten der Tag zu Ende.

Abendsitzungen für das Betreuer-Team
Nicht so für ihre Betreuer. Um halb elf, wenn in den Zimmern Ruhe herrscht, treffen sie sich, um die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden zu besprechen, Probleme auf den Tisch zu bringen und den Ablauf des nächsten Tages vorzubereiten. Zum Team gehören neben den Mileks weitere Diabetologen, mindestens drei bis vier Helfer pro Kindergruppe, meist Krankenpfleger oder -schwestern in der Ausbildung, dazu mehrere Diabetesberaterinnen und Diätassistentinnen.

Am nächsten Morgen steht die augenärztliche Untersuchung an. "Damit die Kinder wahrnehmen: Auch der Augenarzt spielt eine Rolle in meinem Leben", sagt Karsten Milek. Dazu müssen die Helfer den jungen Patienten Pupillen-erweiternde Tropfen verabreichen – bei 79 Kindern ein erheblicher Aufwand. Gleichzeitig soll das Lagergeschehen drum herum möglichst wenig beeinträchtigt ablaufen.


Freizeitprogramm mit Hintersinn
Kein Problem: Dr. Susanne Milek, Medizinpädagogin und Gesundheitswissenschaftlerin, hat alles von langer Hand vorbereitet. Für die beiden Wochen gibt es einen festen Plan, der außer den medizinischen Terminen auch viele attraktive Extras umfasst: Volleyball- und Tischtennisturniere, Baden am nahen See, Hochseilklettern, Lagerfeuer- und Kinoabende, Fußball mit dem Jugendtorwart von Union Berlin, ein Wurftraining mit Nachwuchsspielern des Mitteldeutschen Basketballclubs ... und als Krönung einen Busausflug in ein Erlebnisbad mit Pinguinen. Das macht den Kindern nicht nur Spaß. "Sie merken auch, was sie mit Diabetes alles leisten können", sagt Susanne Milek. "Das stärkt ihr Selbstvertrauen." Und dass es ein Torwart mit Typ 1 bis in die Bundesliga geschafft hat, bringt zusätzliche Motivation.

Neben dem Unterhaltungsprogramm kommt das Lernen nicht zu kurz. "Jede Gruppe hat täglich eine Stunde Schulung", erklärt Susanne Milek. "Und zwar zu den verschiedensten Themen: Das reicht von Essen und Zahnpflege über Spritztechnik und Insulinanpassung bis hin zum Verhalten bei Stoffwechselentgleisungen." Wissenswertes zu Diabetes und Sport erfahren die Kinder der Praxisnähe wegen gleich auf dem Volleyballplatz. Mit den Jugendlichen wird über Diabetes und Liebe diskutiert.


Wenig Verständnis von Mitschülern
Diabetesbedingte Probleme in der Schule oder mit den Freunden kommen ebenfalls zur Sprache. Von den Lehrern fühlen sich die Kinder in der Regel gut betreut, doch bei den Mitschülern lässt das Verständnis öfters zu wünschen übrig. Sebastian (10) muss sich beispielsweise mit "Na, du dummer Diabetiker?" anreden lassen. Wenn Florian (10) in den Unterzucker gerutscht ist und in der Pause nicht mitspielen kann, heißt es ungeduldig: "Kannst du den Sch…diabetes nicht wegmachen?" Und Marvin (10) erzählt, dass sein "größter Feind" ständig versucht, ihm das Blutzuckermessgerät wegzunehmen und runterzuwerfen. Viele sind an ihrer Schule die einzigen, die Diabetes haben. "Als ich klein war, habe ich immer gedacht, ich bin der einzige Diabetiker auf der Welt", seufzt Florian – und stößt damit auf lebhafte Zustimmung in der Gruppe.

Umso wichtiger, wenn die Kinder im KiDS-Kurs hören, dass sie mit ihren Schwierigkeiten nicht allein sind. Auch Tipps, wie man die ärgsten Widersacher zur Räson bringen könnte, werden ausgetauscht. "Was die Kinder am meisten stört", sagt Karsten Milek, "ist nicht das Piksen, nicht der Stoffwechsel, sondern dass sie anders als die anderen sind. Viele schämen sich vor ihren Freunden – das wissen wir aus unseren Fragebögen. Deshalb ist das hier so toll. Bei uns sind alle gleich. Da haben sie dieses Problem mal nicht. Dass einer guckt: ‚Was machst'n da? Musste spritzen? Bist wohl'n Fixer, ey?’" Und wer von Gleichgesinnten im Kurs den Rücken gestärkt bekommt, ergänzt Susanne Milek, kann sich nachher leichter wieder in seine "Normalwelt" integrieren.


Das große Ziel: Mehr Eigenständigkeit
So betrachtet, sind die zwei Wochen in der Bremsdorfer Mühle schon eine Schulung an sich. Übrigens auch in praktischer Hinsicht: Die Kinder sollen lernen, möglichst früh eigenständig mit ihrem Diabetes umzugehen. Das beginnt schon mit dem ersten Blutzuckermessen nach dem Aufstehen. Gruppenhelfer notieren die Werte und beraten mit jedem Kind, was es zum Frühstück essen möchte, wie viele BE dabei zusammenkommen und wie viel Kurzzeitinsulin es dafür spritzen oder an der Insulinpumpe abrufen muss. Die Kinder entscheiden mit und verabreichen sich dann ihr Insulin unter Kontrolle selbst.

An der Theke im Speisesaal stellt sich jedes Kind die besprochenen BE selbst zusammen – und erhält von den Diätassistentinnen, die das Essen ausgeben, gleich die Bestätigung, ob seine Wahl stimmt oder nicht. Ein Lernprozess, der bei jeder Mahlzeit abläuft, beim Sport, überhaupt nach jedem gemessenen Blutzuckerwert. "Die Kinder werden immer zuerst gefragt, was sie selbst tun würden", sagt Susanne Milek. "So erfahren sie, dass sie ihren Diabetes tatsächlich selbst managen können. Gerade für die Jüngeren bedeutet das oft einen Riesenschritt."

Blutzuckerwerte, gespritzte Insulinarten und -mengen und sonstige für den Diabetes wichtige Informationen werden für jedes Kind in eine Patientenakte eingetragen. So behalten Ärzte und Betreuer den Überblick und wissen, auf welche Besonderheiten sie bei wem achten müssen. Was die medizinische Überwachung angeht, laufen alle Fäden im "MedPunkt" zusammen. Hier befindet sich die mobile Diabetesklinik, die Karsten Milek jedes Jahr für die beiden Ferienwochen einrichtet. Und hier sitzen zu jeder Tages- und Nachtzeit zwei Helfer, die die Kinder über Walkie-Talkies in den vier Wohnhäusern alarmieren können. Sie rücken mit Traubenzucker oder Apfelsaft gegen Unterzuckerungen aus, versorgen aufgeschlagene Knie mit Pflastern oder setzen sich bei Kummer zum Trösten ans Bett.


Immer wieder ein Problem: Heimweh
Ein ausgeklügeltes Versorgungssystem, das eingreift, wenn nötig, und den Kindern doch so viel Freiraum wie möglich lässt. Eltern brauchen sich also keine Gedanken zu machen, wenn sie ihr Kind im KiDS-Kurs abliefern. Trotzdem fällt es ihnen häufig schwer, die Verantwortung einfach abzugeben, sagt Pädagogin Milek. Viele Kinder machen zum ersten Mal weit weg von daheim Ferien mit anderen, die sie gar nicht kennen. Manche leiden die erste Zeit sehr unter Heimweh.
So wie die zehnjährige Paula aus Nordrhein-Westfalen, die anfangs bei jedem Telefonat nach Hause weinte und nur noch weg wollte. "Ich habe den Eltern zugeredet, ihr Kind bei uns zu lassen", berichtet Susanne Milek, "weil ich Paula zutraute, es zu schaffen. Und sie hat auch ganz allein einen Weg gefunden, über den Schmerz hinwegzukommen." Paula nickt. "Ich fühle mich inzwischen wohl hier", sagt sie stolz. " Meine Eltern rufe ich jetzt nur noch alle zwei Tage an. Ich weine auch nicht mehr am Telefon und kann ihnen tolle Sachen erzählen. Zum Beispiel dass alle sehr nett zu mir sind und dass ich Freundinnen gefunden habe."

Vielen Eltern ist daran gelegen, dass ihr Kind in Sachen Diabetes selbstständiger und damit weniger abhängig von ihnen wird. "Das betrifft vor allem die Kleineren", sagt Susanne Milek. Ältere Kinder wiederum nehmen am Kurs teil, weil sie endlich mal was allein unternehmen wollen und nicht möchten, dass die Mama wieder mit zur nächsten Klassenfahrt kommt. Die Bandbreite von Sorgen und Wünschen ist groß – und der KiDS-Kurs bietet allen Beteiligten eine Chance. Nicht von ungefähr sind etwa 40 Prozent der Kinder schon mehrmals im Camp gewesen. Wer als Kind teilnimmt, kommt häufig später als Gruppenhelfer wieder.


Der Ärger mit den Krankenkassen
Und die Kosten? 175 Euro pro Kind für Unterkunft und Verpflegung zahlen die Eltern, für medizinische Leistungen und Schulungen die Krankenkassen. Wenn sie den Antrag nicht ablehnen. "Leider passiert das in rund der Hälfte der Fälle", bedauert Diabetologe Milek. Manche Kassen stehen dem KiDS-Kurs-Konzept aufgeschlossen gegenüber, andere reagieren sehr zurückhaltend – obwohl die Mileks sogar mit Studienergebnissen aufwarten können, die den nachhaltigen Erfolg des Kurses belegen.

Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes, die in einem Disease-Management-Programm eingeschrieben sind, haben zwar Anspruch auf Schulungen. Ob die aber kindgerecht und unter Freizeitbedingungen im KiDS-Kurs stattfinden können oder als Reha-Maßnahme in einer Klinik, bleibt eine Einzelfallentscheidung der zuständigen Krankenkasse. "Solche Reha-Maßnahmen laufen noch dazu meist während der Schulzeit", sagt Susanne Milek. "Dadurch fehlt ein Kind vier bis sechs Wochen im Unterricht und hat danach automatisch wieder eine Außenseiterrolle in seiner Klasse." Um dem gegenzusteuern, veranstalten die Mileks ihr Camp immer in den Ferien. Die Auseinandersetzung mit den Krankenkassen zieht sich oft über Monate und kostet viel Zeit und Kraft.

So fragt man sich, was Karsten und Susanne Milek bewegt, trotzdem weiterzumachen, und das seit 20 Jahren. Auf den Sommerurlaub mit der Familie verzichten sie, weil Diabetologe Milek seine Praxis nicht länger als zwei Wochen schließen kann. Das ganze Jahr über laufen die Vorbereitungen für den Kurs und die Verhandlungen mit den Kassen, danach müssen die Patientenakten ausgewertet, Berichte an die überweisenden Ärzte geschrieben, Gespräche mit den Eltern geführt werden.

Doch was die Motivation angeht, kommen bei beiden keine Zweifel auf. "Die Kinder geben uns ganz viel zurück", sagt Karsten Milek. "Wenn ich in den Schulungen von Problemen höre, weiß ich: Da können wir helfen. Und da müssen wir helfen", fügt Susanne Milek hinzu. "Außerdem haben wir immer ein tolles Betreuerteam. Zusammen macht es einfach Spaß."
"Eine Woche vorher sagen wir alle: Warum tun wir uns das an?", erzählt Karsten Milek und grinst. "Und am Ende heißt es: Ja, nächstes Jahr wieder." Die Jugendherberge Bremsdorfer Mühle ist bereits von 21. Juli bis 4. August 2012 gebucht.

Interessierte Eltern sollten ihre Kinder so bald wie möglich anmelden:
Im Internet: www.kids-kurs.info
Per Telefon: 034441/990299.


Artikel erschienen im diabetes-ratgeber.net
Dr. Sabine Haaß / Diabetes Ratgeber; 05.10.2011
W&B/Kathrin Harms

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Fine Star Kids 2012 heißen Milo, Vivien und Maximilian

Gewinnerkinder sind die neuen Gesichter des Bayer Preises für kreative Kinderdiabetes Projekte


 Leverkusen, 4. Oktober 2011 – Einen aufregenden Tag verbrachten der fünfjährige Milo, die zehnjährige Vivien und der vierzehnjährige Maximilian Anfang Juli in Köln. Vor der Kamera von Profi-Fotograf Paul Schmitz zeigten sie eindrucksvoll, wie selbstbewusst und stark Kinder mit Diabetes sein können. Die drei Kids sind die Gewinner eines bundesweiten Kinder-Modelcastings, zu dem Bayer anlässlich des diesjährigen Fine Star Preises für kreative Kinderdiabetes Projekte aufgerufen hatte.

Es war keine leichte Wahl für die Jury: Über 100 Kinder zwischen 4 und 17 Jahren nahmen an dem Modelcasting in drei Altersklassen teil. Sie schickten Fotos, selbstgedrehte Videos und berichteten darüber, wie sie dem Diabetes die Stirn bieten. „In ihren Bewerbungen haben die Kinder eindrucksvoll gezeigt, was sie mit Diabetes leisten können. Jedes Einzelne hätte es verdient, ein Fine Star Kid zu werden“, berichtet Claudia Geis, Leiterin Diabetes Care von Bayer. Doch es konnten nur drei Kinder gewinnen und so fiel die Wahl auf Milo, Vivien und Maximilian. Sie überzeugten die Jury durch ihre Lebensfreude und ihren starken Willen, sich vom Diabetes nicht unterkriegen zu lassen. Beim Fotoshooting in Köln durften sie gemeinsam mit der Giraffe Fine, dem Bayer-Maskottchen für Kinder mit Diabetes, zeigen, was in ihnen steckt. Mit ihren Geschichten wollen die Fine Star Kids anderen an Typ 1 Diabetes erkrankten Kindern Mut machen und ihnen ein positives Beispiel geben.


Milo (5): Als Kindergartenkind schon ein richtiger Diabetes-Experte
„Ihr sucht einen starken Jungen mit Diabetes? Hier bin ich!“ So selbstbewusst präsentierte sich Milo in seinem Bewerbungsvideo und zeigt der Jury vor laufender Kamera, wie er sich den Katheter für seine Insulinpumpe legt. Als Kindergartenkind ist Milo schon ein echter Diabetes-Experte. Kein Wunder, dass ihn seine Eltern und Geschwister, mit denen er in Eichwalde, nahe Berlin lebt, „für den stärksten und tapfersten Jungen der Welt“ halten. Milo versteht, dass er manchmal disziplinierter sein muss als andere Kinder in seinem Alter. Seinen Blutzucker misst er mehrmals täglich ohne Murren und seine Insulinpumpe trägt er sogar mit Stolz. Der Fünfjährige ist überzeugt, dass er alles im Leben schaffen kann: Am liebsten möchte er später einmal Fußball-Profi werden – wie sein großes Vorbild Philipp Lahm. Wer ihm das nicht zutraut, dem zeigt Milo einfach die rote Karte.

Vivien (10): Eine Sportskanone erfüllt sich ihre Träume
Schon früh fing Vivien an, Sport zu treiben. Wenn sie in Bewegung ist, dann fühlt sie sich richtig gut. Als sie mit acht Jahren an Diabetes erkrankte, war ihre größte Sorge, dass es „damit vorbei sein könnte“. Doch wer Vivien kennt, weiß, dass sie sich vom Diabetes nicht einschränken lässt. „Im Gegenteil“, schreibt die heute Zehnjährige in ihrer Bewerbung und präsentiert sich der Jury in einer Foto-Collage als begeisterte Turnerin, als Handballerin und auf dem Rücken ihres Pflegepferdes „Puschel“. Mit der Unterstützung ihrer Eltern hat die fröhliche Sportskanone jetzt die nächste Hürde genommen: Trotz Diabetes bewarb sie sich am Sportgymnasium Neubrandenburg – und bestand den harten Aufnahmetest. Ihr Lebensmotto: „Ich kann alles mit Diabetes schaffen!“


Maximilian (14): Lebensretter mit Pfeil und Bogen
Mit seiner Teilnahme möchte Maximilian anderen an Typ 1 Diabetes erkrankten Kindern und Jugendlichen Mut machen und ihnen ein Vorbild sein: „Bleibt stark, macht euer Ding und lasst euch davon nicht unterkriegen“, sagt Maximilian und geht mit gutem Beispiel voran. Im April 2009 wurde die chronische Stoffwechselerkrankung bei ihm diagnostiziert. Trotzdem ließ sich der 14-Jährige nicht unterkriegen und feiert große Erfolge im Sport. Als Handball-Torhüter hat er mit seiner Mannschaft mittlerweile die höchste Spielklasse seines Alters erreicht. Und auch beim Bogenschießen zählt er zu den Besten. „Das alles trotz Diabetes!“, wie der Realschüler stolz in seiner Bewerbung beim Fine Star Modelcasting schreibt. Doch nicht nur seine positive Ausstrahlung und der sportliche Ehrgeiz des Laufeners beeindruckten die Jury, sondern vor allem, dass sich Maximilian auch für andere einsetzt. Kurz nachdem er die Diagnose „Diabetes“ bekommen und das Krankenhaus verlassen hatte, rettete er im Freibad einen Achtjährigen vor dem Ertrinken. Während viele Erwachsene zusahen, zog der couragierte Realschüler den leblosen Jungen aus dem Wasser und machte Herzdruckmassagen, bis die Rettungskräfte eintrafen. Für seine Heldentat erhielt er die "Patrona Bavariae"-Medaille vom mittelfränkischen Regierungspräsidenten – und lebenslang freien Eintritt ins städtische Freibad.


Fine Star, der Bayer Preis für kreative Kinderdiabetes Projekte
Mit ihren Fotos, die sie bei der Ausübung ihrer Hobbys und in vielen starken Posen mit dem Bayer Maskottchen Fine zeigen, werden Milo, Vivien und Maximilian bald auf Broschüren, Postern und in Zeitungsberichten zum Bayer-Preis Fine Star zu sehen sein. Bayer zeichnet mit dem Preis zum vierten Mal Projekte und Menschen aus, die sich auf kreative und engagierte Weise für Kinder mit Diabetes einsetzen. Der Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert.

Pressemittteilung der Bayer HealthCare vom 4.10.2011

Mittwoch, 28. September 2011

6 Jahre Dianiño für Kinder mit Diabetes – so ein Zirkus!

Einladung

in den Zirkus Probst am 29.Oktober 2011 in Halle
Seit 6 Jahren hilft die Stiftung Dianiño Eltern und Kindern mit Diabetes in schwierigen Situationen und bei Notlagen im Alltag. Mit einem bunten Zirkus-Tag möchte die Stiftung Kinder, Eltern und ehrenamtliche Helfer überraschen. Vor allem ist der Zirkustag aber ein Geschenk an die betroffenen Familien und deshalb selbstverständlich für alle kostenfrei.

Die Stiftung Dianiño lädt 3 Teilnehmer des Kids-Kurses im Alter zwischen 4 und 12 Jahren mit einer Begleitperson (Elternteil) zum Zirkustag ein.

Wer Lust hat und in Halle und Umgebung wohnt, darf sich gerne bitte bis spätestens 13. Oktober per Fax (07771/921442) mittels Formular anmelden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen werden nach Eingangsdatum berücksichtigt.

Montag, 26. September 2011

Fotowettbewerb

„Gib Diabetes ein Gesicht!“ lautet das Motto des in diesem Jahr zum ersten Mal veranstalteten Fotowettbewerbs mit dem Namen „Diabetes 24/7“, einem Gemeinschaftsprojekt von diabetesDE und der Mediq Direkt Diabetes GmbH. Diabetes ist oft unauffällig und äußerlich nicht sichtbar, hat aber einen erheblichen Einfluss auf das tägliche Leben des Erkrankten – 24 Stunden und 7 Tage die Woche. Die chronische Krankheit verbreitet sich zurzeit weltweit rasant: Allein in Deutschland leiden über 7 Millionen Menschen an Diabetes.
Wettbewerbsteilnehmer können sich im Internet bis zum 23. Oktober 2011 unter www.diabetes24-7.de registrieren und ihr Foto hochladen. Der Veranstalter wird die Gewinner auswählen. Die besten Bilder werden im Rahmen des Weltdiabetestages am 13. November 2011 in Berlin ausgestellt.
Auf die Gewinner warten zudem tolle Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro. Unter anderem werden zwei iPad 2 und Canon Digitalkameras verlost.

Weitere Infos unter www.diabetes24-7.de

Sonntag, 25. September 2011

Weltdiabetestag 2011

Informieren, Tanzen, Kochen und Lachen mit vielen Prominenten

Rund um den 14. November finden weltweit Informationsveranstaltungen zum Weltdiabetestag statt. In diesem Jahr organisiert diabetesDE die zentrale Veranstaltung am Sonntag, den 13. November von 9.30 – 16.00 Uhr im Berliner Internationalen Congress Centrum (ICC). In vier Vortragssälen halten über 30 Fachexperten Vorträge zu den Themen „Diabetes Typ 1 und 2: Begleiterkrankungen & Therapie“, „Diabetes & Soziales“ „Diabetes & Ernährung“, „Aktiv leben“, „Diabetes Typ 1 bei Kindern“ sowie ein Symposium mit Betroffenen und Angehörigen zum Thema „Ist Diabetes eine Familienkrankheit?“. Das Bundesgesundheitsministerium hat erneut die Schirmherrschaft übernommen.
 
Schon jetzt haben Prominente aus TV- und Showbusiness zugesagt: Sängerin Maite Kelly („Let’s dance“) will Betroffene zum Tanzen motivieren,  TV-Ernährungsexpertin Dagmar von Cramm („ARD-Buffet“) gibt Tipps zur „Ernährung 50 plus“ und wird zusammen mit einem Promi-Koch eine Koch-Show zelebrieren. Ernährungscoach und Bestsellerautor Patric Heizmann („Ich bin dann mal schlank“) präsentiert eine einstündige Unterhaltungs-Show mit viel Humor.
 
Ein Rahmenprogramm für groß und klein mit „Bewegungsparcours“, „Make Up-Tipps“, „Breakdance-Show“ und Fotoausstellungen runden das Unterhaltungsprogramm ab. Ein großer Ausstellerbereich informiert die Besucher u.a. über neueste Produkte zum Blutzuckermessen und Insulinspritzen, an vielen Ständen werden gratis Blutzucker-, Fett- und BMI-Messungen angeboten.
 
 
Expertenrunde am Stand
Um 11:30 Uhr wird Herr Dr. Milek am Stand von Novonordisk für Fragen und Antworten rund um das Thema der Behandlung des Typ 2 Diabetes mit den GLP-1 Analoga und deren Vorteile für die Patienten zur Verfügung stehen.


Der Eintritt ist frei.
 
Termin: 13. November 2011, 9.30 - 15.30 Uhr
Veranstaltungsort: Internationales Congress Centrum Berlin (ICC), Neue Kantstraße / Ecke Messedamm, 14057 Berlin

Dienstag, 2. August 2011

Im TV: Diabetes betrifft jeden

Individualisierte Therapien 90 Jahre nach Entdeckung des Insulins

Kinder, Alte, Dicke, Dünne - mehr als sechs Millionen Menschen sind in Deutschland von Diabetes betroffen. Doch obwohl die Krankheit so verbreitet ist, sind die Ursachen des Diabetes komplexer, als man noch vor wenigen Jahren dachte.

Beitrag im ZDF am 27.07.2011, weiterlesen und anschauen --> KLICK

Montag, 1. August 2011

WAS ICH NOCH SAGEN WOLLTE ...

Liebe Zirkusbesucher, Akrobaten, Weltreisende, Dschungelcamper und Teilnehmer an vorherigen Kids-Kursen und Vorsorgekuren, hier könnt Ihr Euch wiedertreffen und alte Erinnerungen austauschen. Und Platz für's Grüssen oder einfach mal Danke sagen ist hier auch.
Eine tolle Zeit wünscht Euch Euer Diabolus!

Sonntag, 31. Juli 2011

In der Presse: Kids-Kurs mit „Diabolus“ im Schlaubetal

Besonderer Ferienaufenthalt für diabeteskranke Kinder und Jugendliche 
„Bremsdorfer Mühle“ – dahinter verbirgt sich für viele Menschen ein Ausflugsziel in einer der schönsten Landschaften Brandenburgs. Jetzt im Sommer sind die dortigen Parkplätze oft voll mit den Autos der Besucher, die von hier aus in den Naturpark zum Wandern aufbrechen. Gleich neben einem der Parkplätze ist die Jugendherberge „Bremsdorfer Mühle“ zu Hause. Ein unscheinbares kleines Schildchen mit der Aufschrift „Kids-Kurs“ wies 14 Tage lang auf eine besondere Ferienveranstaltung hin.

Artikel erschienen in Blickpunkt Brandenburg am 29.07.11, weiterlesen --> KLICK

Freitag, 29. Juli 2011

In der Presse: ProA MBC und Sponsor Deutsche Bank unterstützen gemeinsam Kindercamp in Brandenburg

Der Mitteldeutsche Basketball Club hat am Mittwoch gemeinsam mit dem Sponsor Deutsche Bank in der Bremsdorfer Mühle in Brandenburg ein Ferienlager für an Diabetes erkrankte Kinder besucht und einen Basketballkorb eröffnet. Die Deutsche Bank hat dem Ferienlagergelände einen neuen Basketballkorb gesponsert, die Wölfe unterstützten die Aktion mit Basketbällen und Give Aways. Dirk Dittrich und fünf Nachwuchsspieler vom MBC hielten ein Trainingsprogramm mit den Kindern ab.


Bereits zum 20. Mal trafen sich in diesem Jahr rund 70 Kinder in der Bremsdorfer Mühle in Brandenburg zum „KiDS-Kurs“, einem zweiwöchigen Camp für Kinder mit Diabetes mellitus. Seit vielen Jahren engagiert sich die Deutsche Bank für das Ferienlager und in diesem Jahr unterstützte der Mitteldeutsche Basketball Club den Sponsoringpartner dabei. Am Mittwoch fuhren Julia Päschke, Dirk Dittrich und fünf Jugendspieler als Vertreter der Wölfe gemeinsam mit der Deutsche Bank Burgenlandkreis nach Brandenburg, um einen vom Geldinstitut gesponserten Basketballkorb einzuweihen. Außerdem gab es für die Aktion zehn neue Outdoorbälle und an alle Kinder wurden Basecaps und weitere Fanartikel verschenkt.

Das Ausprobieren der Geräte durfte selbstverständlich nicht fehlen und so bildete ein Training mit Spielsituationen das Highlight der Veranstaltung. Assistant Coach Dirk Dittrich leitete gemeinsam mit drei seiner Nachwuchstalente eine Trainingseinheit und zeigte den anwesenden Kindern und Betreuern einige Tricks im Umgang mit dem Ball.

„Es ist klasse, dass der Mitteldeutsche Basketball Club uns bei der Aktion unterstützt hat. Wir haben in diesem Jahr für den sportlichen Höhepunkt des KiDS-Kurses gesorgt. Neben den zehn Bällen hatten wir einen hochwertigen transportablen Korb im Gepäck, der gemeinsam mit dem MBC eingeweiht wurde. Die Nachwuchsspieler um Dirk Dittrich haben mit einem Training für alle Kursteilnehmer den Platz belebt und allen hat unser Besuch sehr viel Spaß bereitet“, fasst Marko Göpel, Leiter des Investment- und FinanzCenters Burgenlandkreis der Deutschen Bank in Naumburg, zusammen.

In den vergangenen 20 Jahren nahmen rund 1700 Kinder am „KiDS-Kurs“ in der Bremsdorfer Mühle teil. Neben den Schulungen zu ihrer Krankheit Diabetes mellitus finden dabei etliche Ausflüge, Sportwettkämpfe und Freizeitaktivitäten statt, was die Kur zu einem Ferienerlebnis macht. Die Freizeitaktivitäten werden jedoch nicht von den Krankenkassen übernommen, sondern finanzieren sich über Spenden. Seit vielen Jahren unterstützt die Deutsche Bank den „KiDS-Kurs“ dabei. In diesem Jahr machte der Mitteldeutsche Basketball Club das Camp für die Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Pressemitteilung: MBC

In der Presse: Damit der Piks Routine wird - Ferienlager für zuckerkranke Kinder :: lr-online

Bremsdorf: Ihr Leben ist nicht einfach. Kinder, die an der Zuckerkrankheit leiden, sind oft Außenseiter. Mehrmals täglich benötigen sie Insulin, egal wo sie gerade sind. Sie müssen Werte messen und auf sich achten. Im zweiwöchigen Kids-Kurs sind sie die Hauptpersonen.

Ein toller Artikel ist heute in der Lausitzer Rundschau erschienen --> KLICK

Donnerstag, 28. Juli 2011

In der Presse: Schulungscamp hilft Kindern mit Diabetes

Bremsdorf (dpa/bb) - Kinder mit Diabetes müssen auf vieles achten. Beim Essen, bei Sport und Spiel ist Vorsicht geboten. Sie dürfen den Blutzucker und die Zufuhr von Insulin nicht vernachlässigen. Ein Schulungs- und Behandlungskurs ermöglicht seit 20 Jahren, dass sich die kleinen Patienten entspannt mit dem Thema befassen können. Die Kinder lernen, ihre Blutzuckerwerte selbst bestimmen und je nach Wert richtig zu reagieren. Das ist ein Anliegen des Sommerlagers. Der 20. Kids-Kurs geht an diesem Samstag (30.7.) nach zwei Wochen im Schlaubetal zu Ende. In der Mark leiden nach Auskunft des Deutschen Diabetiker Bundes, Landesverband Brandenburg, rund 2200 Kinder an Diabetes mellitus Typ 1. Zum Camp kommen auch Kinder aus anderen Bundesländern.

--> Förderverein für Kinder und Jugendliche mit Diabetes
--> Bund Deutscher Diabetiker

Mittwoch, 27. Juli 2011

 
 

Wie vor 20 Jahren ;-)
Ein Klick auf's Bild macht's größer.

Montag, 25. Juli 2011

Der KiDS-KURS 2011 im Fernsehen

Diabetikerferien für Kinder

75 Kinder im Alter zwischen 7 und 13 Jahren machen "Diabetikerferien" in der Bremsdorfer Mühle im Schlaubetal. Sie kommen aus ganz Deutschland um hier mit ihrer Krankheit umgehen zu lernen. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. BRANDENBURG AKTUELL begleitet die Kinder im Diabetes-Kindercamp und erklärt, worauf es bei einem Diabetiker-Urlaub ankommt.

Für alle unter Euch, die rbb nicht empfangen können oder den Beitrag verpasst haben, gibt es die Sendung ab dem 26.07.11 im Internet --> ARCHIV von Brandenburg Aktuell. Zum Beitrag --> KLICK.



PS: Leider hat sich der Fehlerteufel bei rbb rumgetrieben und Namen vertauscht. Der freundliche Augenarzt heisst Dr. Knut Milek und der Doc Dr. Karsten Milek.

Freitag, 22. Juli 2011

Sonntag, 10. Juli 2011

Im TV: Zucker – Süße Lust oder ungesundes Laster?

Jeder Deutsche isst pro Jahr im Schnitt 35 Kilogramm Zucker – etwa ein Drittel davon stammt aus Süßigkeiten. Kinder und auch Erwachsene verzichten nur ungern auf Eis, Schokolade oder Softdrinks. Woher kommt die Lust auf Süßes? Wann ist Zucker schädlich, und können wir davon süchtig werden? Und wie hängt die Volkskrankheit Diabetes – auch Zucker-Krankheit genannt – mit dem Konsum von Süßem zusammen? Quarks & Co macht sich auf Spurensuche.
Die komplette Sendung im Internet anschauen  --> HIER.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Erinnerungen an den 19. KiDS-KURS

Hi Leute, bald geht es wieder heiss her in Bremsdorf! Wir stecken mitten in den finalen Vorbereitungen und freuen uns schon riesig auf Euch.

Wer mag, kann noch ein bisschen HIER lesen und Bilder schauen.

Bis denne, Euer Diabolus!

Samstag, 28. Mai 2011

46. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft

Diabetes mellitus ist mit bundesweit etwa acht Millionen Betroffenen eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland. Die Vorbeugung der Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Erwachsenen sowie Therapien für Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 sind Schwerpunkte der 46. DDG-Jahrestagung, die dieses Jahr unter dem Motto steht „Perspektiven Leipzig 2011: Dialog – Erfahrung – Gewinn“.



Jährlich erkranken etwa 2500 Kinder und Jugendliche in Deutschland neu an Diabetes Typ 1. Ist die Stoffwechsellage bei Patienten im Kindesalter meist gut, verschlechtert sie sich häufig mit Eintritt in die Pubertät. Ursachen sind neben hormonellen Veränderungen die abnehmende Motivation für die extrem Disziplin fordernde Insulintherapie. Dies führt zu Konflikten mit Eltern, aber auch zu Spannungen beim Termin in der Diabetesambulanz. Experten diskutieren bei der diesjährigen Tagung in Leipzig darüber, wie sie jugendliche Patienten altersgerecht beraten können. Die 46. Jahrestagung der DDG findet vom 1. bis 4. Juni 2011 im Congress Centrum Leipzig statt.



Die Pubertät ist eine Zeit der Veränderung: Jugendliche machen nicht nur einen körperlichen Wandel durch, auch ihre Identität entwickelt sich in großen Schritten. Teenager mit Diabetes Typ 1 stehen in der Pubertät zusätzlich vor der Herausforderung, ihre chronische Erkrankung und die damit verbundene lebenslang notwendige Insulintherapie akzeptieren zu müssen. Ungefähr sechsmal täglich müssen sie Blutzucker messen, die Kohlenhydrate ihrer Nahrung und die notwendige Insulinmenge berechnen und spritzen - ‚Urlaub vom Diabetes’ gibt es nicht. Die Insulintherapie gibt dem Leben einen ganz eigenen Rhythmus vor, und dieser besteht immer, ob im Alltag und auch am Wochenende, Tag und Nacht. Gelingt es nicht, die Insulintherapie als zu meisternde Herausforderung im Leben zu sehen, kommt es nicht selten zu einem Nachlassen in der Therapiedurchführung und durch das Fehlen von Insulingaben zu einer verschlechterten Stoffwechsellage. Auf lange Sicht führt dies zu den gefürchteten diabetesbedingten Folgeschäden.
„Bis zur Pubertät sorgen die Eltern als Manager der Erkrankung dafür, dass ihre Kinder zumeist sehr regelmäßig spritzen und eine gute Stoffwechsellage und auch eine altersgemäße Selbständigkeit in der Therapieführung erreichen“, erklärt Dr. med. Simone von Sengbusch, Kinder- und Jugendärztin und Diabetologin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Lübeck. Mit Beginn der Pubertät und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Umgang mit dem Diabetes vernachlässigen viele Jugendliche ihre Therapie. Sei es, weil nun neue Interessen ihren Tagesablauf bestimmen, weil sie nicht mehr ‚anders’ als ihre gesunden Altersgenossen essen und leben möchten oder die Erkrankung einfach noch nicht zu ihrem sich entwickelnden neuen Selbstbild passt. „Oft kommen Eltern frustriert in die Diabetessprechstunde, weil ihre Kinder plötzlich Hobbys und vor allem die Zugehörigkeit zu ihrem Freundeskreis stärker in den Vordergrund rücken als ihre Insulintherapie“, berichtet die Diabetologin. „Dies führt zu Frustration und auch Streit zwischen Eltern und Teenagern, der sich manchmal in den Sprechstunden fortsetzt“.
Ärzten und Diabetesberatern verlangen solche Situationen besonderes Einfühlungsvermögen sowie gute kommunikative und pädagogische Fähigkeiten ab. Diplompsychologin Louise Marshall rät ihnen, sich explizit den Teenagern zuzuwenden. „Das Gespräch muss mit den Jugendlichen stattfinden und nicht über sie. Die heranwachsenden Patienten müssen sich als Verhandlungspartner ernst genommen fühlen.“

Wie sich schwierige Situationen bei der Beratung von Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 und ihren Eltern überwinden lassen, ist daher Thema des Symposiums „Diabetes Teen Talk“ auf der 46. Jahrestagung der DDG vom 1. bis 4. Juni 2011 in Leipzig.

Quelle: idw

Mittwoch, 27. April 2011

Erinnerung an Regine Hildebrand

Am Dienstag wäre Regine Hildebrandt 70 Jahre alt geworden. 2001 ist sie an einer Krebserkrankung verstorben. Doch bis heute hat sie ihre Spuren hinterlassen.

Deswegen würdigen zahlreiche Festveranstaltung die früheren Sozialministerin zu ihrem runden Geburtstag - unter anderem mit Ministerpräsident Matthias Platzeck in der Staatskanzlei. BRANDENBURG AKTUELL erinnert an eine Frau, die Brandenburg prägte.

Beitrag von Hanno Christ/Diseri, rbb, brandenburg aktuell vom 26.04.2011

Beitrag anschauen --> bitte HIER klicken


Dienstag, 26. April 2011

Zum Gedenken an Regine Hildebrandt, 26.04.1941 - 26.11.2001


Regine Hildebrandt war eine der bedeutendsten Politikerinnen Deutschlands.

Als Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen des Landes Brandenburg (1990-1999) sowie auch als SPD-Politikerin nach ihrem Ausscheiden aus der Landesregierung unterstützte sie die Vorsorgekuren schon seit Anfang der 90er Jahre.

Wir sind froh, dass es sie gab und denken heute ganz besonders an sie!

Montag, 18. April 2011

13. Hohenmölsener Diabetestag


Wir laden Euch ganz herzlich ein zum 13. Hohenmölsener Diabetestag!
Wo? - Im Diabetesschulungszentrum Hohenmölsen, An der Pforte 5
Wann? - Am 30. April 2011, von 9 bis 12 Uhr
Wer? - Diabetiker und Interessierte, von jung bis alt.

Freitag, 15. April 2011

Buchvorstellung: Lilly Zaubermaus von Christina Büttner

Lilly Zaubermaus handelt von einem Mädchen, das an Diabetes erkrankt. Ihr Leben und vor allem auch das ihrer alleinerziehenden Mutter wird dadurch erstmal komplett auf den Kopf gestellt. Vor Ausbruch der Krankheit sind die beiden erst in eine neue Stadt gezogen, Lilly musste mal wieder die Schule wechseln - und nun die Diagnose Diabetes. Aber Lilly hat gute Freunde, die ihr zur Seite stehen und eine Oma, die im Hintergrund die Fäden zieht.


Sonntag, 6. März 2011

10 Fragen - Interview mit Dr. med. Karsten Milek

KiDS-KURS - Interview mit Dr. med. Karsten Milek
Verfasst von Matthias Widner, Diabetes-Index.de am 5. März 2011

Im Zusammenhang mit der Vorstellung bei der diesjährigen Fine Star Verleihung, haben wir ein Interview mit Dr. Karsten Milek geführt, dem Zweitplatzierten des Bayer-Preises.

1. Haben Sie selbst das Projekt KiDS-Kurs vorgeschlagen oder steckte jemand anderes hinter der Bewerbung?
Die Vorschläge für den Fine-Star kamen aus der ganzen Bundesrepublik, auch uns haben mehrere Personen vorgeschlagen. Wir sind dann von den Organisatoren aufgefordert worden, uns für den Preis zu bewerben.

2. Können Sie die Geschichte des KiDS-Kurses in vier bis fünf Sätzen zusammenfassen?
In den neuen Bundesländern gab es vor der Wende jedes Jahr im Sommer ein großes Ferienlager für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus. Nach der Wende kam Frau Dr. Regine Hildebrandt Anfang 1992 in meine damalige Klinik und schlug mit dem ihr eigenen Enthusiasmus vor, diese Tradition wieder zu beleben. Erst als Vorsorgekuren, dann als KiDS-Kurs bezeichnet, wurde dieses Projekt im Sommer 1992 tatsächlich zum Leben erweckt und feiert nun in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Bereits über 1750 Kinder und Jugendliche haben nunmehr an dem Projekt teilnehmen können.



3. Wie entstand die Idee, Kindern und Jugendlichen ein besonderes Ferienerlebnis zu bieten und sie gleichzeitig für den Alltag als DiabetikerInnen fit zu machen?
Kindgerecht zu schulen ist in der Praxis oder im Krankenhaus immer etwas anderes als draußen auf der „freien Wildbahn“. Wir können die Kinder und Jugendlichen direkt beim Sport, während der Disco oder beim Ausflug intensiv und individuell betreuen und gleichzeitig ein ganz normales Ferienerlebnis bieten - diese Idee treibt uns voran. Nicht zuletzt spielt hier auch das große soziale Erlebnis eine Rolle, das Selbstwertgefühl der Kinder wird oft deutlich stabilisiert und der Umgang mit ihrem Diabetes erleichtert.

4. Sie sind vom Hause aus auch Sportarzt. Muss man sich den KiDS-Kurs als "verstecktes Sportlager" vorstellen?
Ich bin Sportarzt, Diabetologe und Ernährungsmediziner - also sicher ist die Richtung in unseren KiDS-Kurs damit vorgegeben. Selbstverständlich treiben wir hier sehr viel Sport - Fußball, Handball, Beachvolleyball, Tischtennis und natürlich auch Basketball sind nur einige Sportarten, die wir hier betreiben. Selbst Bewegungsmuffel finden nach einigen Tagen sportliche Betätigungen, die ihnen Spaß machen.

5. Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Vorbereitung und Organisation eines so großen Ereignisses eine Menge Zeit und Selbstmotivation erfordert. Woher nehmen Sie und Ihr Team die Kraft und den Durchhaltewillen, nun schon 20 Jahre ein viel beachtetes Erlebnis für Kinder und Jugendliche auf die Beine zu stellen?
Es stimmt, gerade in der jetzigen Vorbereitungsphase fragt man sich manchmal, woher die Kraft nehmen. Wir bekommen fast täglich Anfragen und Anmeldungen (aber leider auch Ablehnungen von einzelnen Krankenkassen) für den KiDS-Kurs, der eine Zusage über eine Einzelfallentscheidung ohne Anerkennung einer Rechtspflicht darstellt. Wenn wir dann aber beim Abschlussfest mit den Kindern gemeinsam feiern, sind alle Mühen und aller Ärger abgestreift. Man braucht dann bloß in die Augen der Kinder zu schauen und bekommt ganz ganz viel zurück.

6. Können Sie uns ganz kurz das schönste Erlebnis der letzten 19 Kurse erzählen?
Es gibt jedes Jahr so viele schöne Erlebnisse, so dass ich eigentlich keines hervorheben kann und möchte - wir haben Bisons besucht, einen Ostseeausflug unternommen, einige Erlebnisparks unsicher gemacht - aber eigentlich ist immer der letzte Kurs der Schönste! Im Sommer 2010 haben wir eine Reise „In 14 Tagen um die Welt“ vollzogen, Vampire getroffen, mit den Indianern die Friedenspfeife geraucht, den Fasching in Brasilien gefeiert - das war toll!


7. Auf dem Blog des Projektes (www.kidskurs.blogspot.com) kann man zugegebenermaßen recht umfangreiche Erlebnistagebücher der letzten Jahrgänge runterladen und in Erinnerung schwelgen. Melden sich viele ehemalige Kursteilnehmer erneut bei Ihnen, gibt es viele Wiederholungsteilnehmer oder ist die Anmeldung so geregelt, dass Neulinge bevorzugt werden?
Selbstverständlich melden sich viele Teilnehmer vorrangegangener Kurse wieder an, doch natürlich haben Neulinge Vorrecht. Allerdings sollten sich alle Interessenten schnell anmelden, da die Auseinandersetzung mit den Kassen häufig doch einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Das Anmeldeformular ist auf unserer Webseite www.kids-kurs.info zu finden.

8. Standen Sie schon einmal kurz davor, den KiDS-Kurs abzusagen oder Ihr Engagement einzustellen?
Erfreulicherweise haben wir immer noch ausreichend Kraft gefunden, uns dieser sicherlich nicht einfachen Aufgabe zu stellen. Es gibt immer wieder schwierige Momente, aber zum Glück steht hinter mir ein sehr qualifiziertes, engagiertes und hoch motiviertes Team - einschließlich meiner eigenen Familie, die ja stellenweise mit dem KiDS- Kurs groß geworden ist und mich hierbei immer unterstützt.

9. Welche Probleme müssen jedes Jahr von neuem bewältigt werden?
Die Planung für den Kurs im nächsten Sommer beginnt schon in den letzten Tagen des laufenden Kurses. Die Verträge mit dem Objekt müssen geschlossen, Ideen gesammelt, ein Motto gefunden sowie Helfer und Mitarbeiter akquiriert werden. Ja und dann geht es sofort wieder los mit den Anmeldungen und den Anträgen bei den Krankenkassen - dies ist leider der schwierigste und zeitaufwändigste Teil für uns.

10. Kannten Sie vor unserem ersten Gespräch die Angebote der Diabetes-Zentrale e.V., zu der auch die Seite Diabetes-Index.de zählt?
Selbstverständlich kennen wir das Forum, von Anfang an haben wir auch die Seite von Diabetes-Index.de auf unserer Webseite www.kids-kurs.info verlinkt.



Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in den nächsten 20 Jahren!

Samstag, 22. Januar 2011

FINE STAR Sieger 2010

Ferienfreizeit mit 19-jähriger Tradition überzeugt FINE STAR-Jury
In 14 Tagen um die Welt: 80 Kinder mit Diabetes und ihr „Doc Milek“

KiDS-Kurs gewinnt den mit 5.000 Euro dotierten 2. Platz beim FINE STAR 2010, dem Bayer Preis für kreative Kinderdiabetesprojekte

Nach monatelangen Verhandlungen mit der Krankenkasse kam im vergangenen Juni endlich die Zusage. Vier Wochen später durfte der 8-jährige Niklas seinen Koffer packen und zu einer abenteuerlichen Reise aufbrechen: In einem Feriencamp im brandenburgischen Schlaubetal schlürfte er englischen Tee wie in London und ließ sich amerikanische Hot Dogs schmecken. Er machte eine Safari durch den brandenburgischen „Dschungel“ und saß am Lagerfeuer wie die Indianer. Er lauschte gespannt den gruseligen Vampirgeschichten aus Transsilvanien und genoss im Freibad den Hochsommer wie an der brasilianischen Copacabana. Gemeinsam mit 79 anderen Kindern entdeckte Michael in 14 Tagen die Welt. Das Ziel seiner phantasievollen Reise um den Globus war die Erkenntnis: „Ich kann über Grenzen gehen und alles schaffen“ – trotz Diabetes im Gepäck.

Doc Milek und das „Unternehmen“ KiDS-Kurs
Seit 19 Jahren organisiert der Diabetologe Dr. Karsten Milek den KiDS-Kurs, ein zweiwöchiges Ferienlager für rund 80 Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Die Idee stammt aus den Tagen der DDR, als Ferienfreizeiten für chronisch kranke Kinder eine selbstverständliche Leistung der Krankenkasse waren. Nach der Wende setzte sich die damalige Gesundheitsministerin Regine Hildebrandt für die Fortführung der Camps ein und fand 1992 in dem damaligen Assistenzarzt Milek einen engagierten Mitstreiter. Doch um das „Unternehmen“ KiDS-Kurs am Leben zu erhalten, musste dieser von Anfang an viele Hürden überwinden – und bis heute bei den Krankenkassen eine Menge Überzeugungsarbeit leisten. Damit 80 Kinder teilnehmen können, muss der niedergelassene Diabetologe viele Details minutiös planen, jedes Jahr hunderte Krankenkassen-Anträge ausfüllen, zahllose Gespräche führen, Briefe schreiben und Eltern Mut zusprechen. Doch wenn es um „seine“ Kids geht, gibt Doc Milek, wie ihn hier alle nennen, nicht auf. Und weil noch immer einige Krankenkassen das Camp für ein „sozialistisches Experiment“ halten, hat er gemeinsam mit seiner Frau, der Gesundheitswissenschaftlerin Dr. Susanne Milek, sogar eine Studie durchgeführt, die dessen medizinischen Nutzen untermauert. Der KiDS-Kurs ist Karsten Mileks „Baby“. Für Kinder und Jugendliche bewältigt er jedes Jahr auf`s Neue dieses Mammutprojekt, denn, so der vierfache Vater: „Sie sind die wichtigste und ehrlichste Patientengruppe und brauchen unsere Hilfe bei der Bewältigung des Diabetes“. Für seinen Einsatz wurde dem Diabetologen bereits 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Jetzt kann er sich über eine weitere Würdigung freuen: 2010 wurde der KiDS-Kurs mit dem zweiten Platz des FINE STAR Bayer-Preises für kreative Kinderdiabetes Projekte und einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgezeichnet.

„Mehr als 1500 Kinder konnten bisher an den Camps teilnehmen und viel Mut, Kraft und Wissen für den täglichen Umgang mit dem Diabetes tanken. Das enorme persönliche Engagement, die Organisationsleistung und die Kreativität, die hinter dem KiDS-Kurs stecken, haben uns begeistert“, begründet Claudia Geis, FINE STAR-Jurymitglied und Leiterin von Bayer Vital/Diabetes Care, die Entscheidung.

Weltreisende, Pokemons und Ritter treffen sich im „MedPunkt“
17. Juli 2010, Ankunft in der Jugendherberge „Bremsdorfer Mühle“ im brandenburgischen Schlaubetal: Nach einem ausführlichen Aufnahmegespräch heißt es auch für Niklas Abschied nehmen von seinen Eltern. Zwei Wochen lang werden die Kids im Alter von sechs bis 16 Jahren fern von zu Hause sein – manche zum ersten Mal in ihrem Leben. Viele von ihnen müssen erst lernen, eigenverantwortlich und selbständig mit dem Diabetes umzugehen. „Nicht jedes Kind ist am Anfang von dieser Idee begeistert“, berichtet Dr. Karsten Milek, „doch spätestens nach ein paar Tagen knacken wir sie alle“. Beim KiDS-Kurs gibt es Regeln, deren Befolgung oberste Pflicht ist – besonders, wenn es um die disziplinierte Einhaltung der Therapie geht. Dabei unterstützt und hilft den Kindern ein 26-köpfiges Team aus Diabetologen, Medizinpädagogen, Diabetesberaterinnen, Diätassistentinnen und MTA. Ihre Basisstation ist der „MedPunkt“, eine Art mobile Diabetesklinik. Rund um die Uhr sind die Betreuer hier im Einsatz, um im Camp eine medizinische Versorgung zu gewährleisten, die mit einem stationären Aufenthalt vergleichbar ist. „80 Kinder mit Diabetes gleichzeitig zu verpflegen, ist schon eine logistische Herausforderung“, erklärt Doc Milek. Doch dabei bleibt es nicht. Auf dem Programm stehen vor allem Spiele, Radtouren, Ausflüge, Lagerfeuer, Wettkämpfe und – fast unbemerkt – auch altersspezifische Diabetes-Schulungen. Während die Kleinen spielerisch lernen, was es mit Über- und Unterzuckerung auf sich hat, stehen bei den Großen Themen wie „Liebe, Sex und Zärtlichkeit“ oder „Diabetes und Drogen“ hoch im Kurs. Das persönliche Erlebnis der Kinder, in der Gemeinschaft sportliche und persönliche Herausforderungen zu bestehen, verbunden mit intensiver medizinischer Betreuung – das sind die Erfolgsfaktoren des KiDS-Kurs. Jedes Jahr findet das Projekt unter einem neuen kreativen Motto statt. So schlüpften die Kinder in die Welt von Rittern, Indianern oder Pokemons. Sie lebten im All und unter Wasser, feierten den Superstar oder die Mini-WM. Immer dabei: Diabolus, das kleine teuflische Maskottchen, das die Kinder und Jugendlichen auch im vergangenen Jahr begleitete – bei ihrer „Reise“ um die Welt. Dass jedes Motto mit Phantasie, Spaß und viel Leben erfüllt wird, dafür sorgen auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die zum Teil früher selbst einmal Teilnehmer waren. Als Betroffene haben sie stets ein offenes Ohr für die großen und kleinen Sorgen der Kids und sind wichtige Vorbilder. Die Kinder und Jugendlichen sollen sehen, dass sie trotz der Erkrankung in jeder Beziehung erfolgreich sein können.

Nach dem Kurs ist vor dem Kurs
Fremde Länder, ereignisreiche Ausflüge und leckeres Essen – eine Weltreise schweißt zusammen. Und so flossen beim großen Abschlussfest des KiDS-Kurs auch im letzten Sommer viele Abschiedstränen. Spätestens beim nächsten KiDS-Kurs wollen sich alle wieder treffen, dann wird das Ferienlager zum 20. Mal stattfinden. Und Doc Milek? Seit die Zelte im Schlaubetal abgebrochen wurden, verhandelt er wieder mit den Krankenkassen und streitet mit ihnen für die jungen Diabetespatienten um eine altersgerechte Schulung außerhalb der Klinik. Damit 80 Kids wie Niklas in 2011 dabei sein dürfen, wenn es heißt: Manege frei für den „Circus Diabolus – Best of 20 Jahre KiDS-Kurs“.

Pressemitteilung und Bildquelle: Bayer Vital GmbH, 21.01.2011